Bitterfeld – Für die Goitzsche-Tourismusregion ist es ein positives Signal: Die Betreiber vom Bitterfelder „Camping und Ferienpark Goitzsche“ werden wesentlich mehr Geld in die weitere Entwicklung des 70.000 Quadratmeter großen Geländes direkt am Wasser investieren als bislang bekannt. Während nach dem Verkauf des Areals durch die kommunale Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) Ende 2017 noch von einer Million Euro die Rede war, geht Ferienpark-Geschäftsführerin Maria Grütze davon aus, dass sich der Betrag auf vier Millionen Euro inklusive Fördermittel erhöhen wird.

Der Grund hierfür: „Wir haben fast bei null angefangen. Die Infrastruktur war faktisch nicht vorhanden und in einem desolaten Zustand.“ Man wolle nun einen zeitgemäßen Standard herstellen, um schlussendlich auch wichtige Zertifizierungen von Tourismusverbänden zu bekommen.

In Anbetracht der Ausgangsvoraussetzungen sei man in diesem Jahr schon weit gekommen. „Wir haben sieben alte Gebäude auf dem Gelände abgerissen sowie eine neue Rezeption und vier Ferienhäuser errichtet“, sagt der verantwortlich Projektentwickler Lars Schindler. Besonders erfreulich sei, dass nun auch der Startschuss für den Bau eines modernen Sanitärgebäudes gefallen ist.

 

Knapp 5.000 Übernachtungsgäste habe man zwischen Mai und September verzeichnet

„Dieses wird eine Nutzfläche von 300 Quadratmetern haben und neben den Toiletten und Duschen auch mit Familienbädern, einem Spielzimmer und einem Gemeinschaftsraum ausgestattet sein.“ Erklärtes Ziel sei es, das Gebäude in der kommenden Saison in Betrieb zu nehmen. „Für uns ist das ein wichtiger Meilenstein“, sagt Maria Grütze.

Denn mit dem neuen Sanitärtrakt könne man nicht nur die Qualität des Ferienparks erhöhen, sondern auch mehr Stellflächen für Camper ausweisen. Dies sei in diesem Jahr aufgrund des veralteten Gebäudes rein rechtlich nicht möglich gewesen. Knapp 5.000 Übernachtungsgäste habe man zwischen Mai und September verzeichnet. Dass sich die Investitionskosten erhöht haben, hängt auch damit zusammen, dass man sich nun zusätzlich auf den Gastronomiebereich konzentrieren will, sprich: Im kommenden Jahr soll auch ein Bistro errichtet werden. „Das hat bislang einfach gefehlt.“

Auch der neue Steg-Geschäftsführer zeigt sich beeindruckt

Bis 2020 seien weitere Maßnahmen geplant. Dazu zählen der Bau eines Spielplatzes und von speziellen Übernachtungsangeboten für Radtouristen. Mit der Weiterentwicklung geht auch die Schaffung neuer Stellen einher. „Ich denke, dass wir am Ende etwa sieben bis acht Mitarbeiter beschäftigen werden“, sagt Maria Grütze. Und was meinen Stadt und Steg zu der Entwicklung?

„Ich bin froh, dass wir für den Ferienpark jemanden gefunden haben, der mit so viel Engagement ans Werk geht und mehr als die vereinbarte Summe investiert“, sagt Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU). Der Ferienpark sei als Standortfaktor für Bitterfeld-Wolfen wichtig. „Touristen, die zu uns kommen, bekommen vor Ort ein neues Bild von der Region vermittelt.“ Auch der neue Steg-Geschäftsführer zeigt sich beeindruckt. „In knapp zwölf Monaten ist hier mehr passiert als in all den Jahren zuvor“, sagt Heiko Kaaden.

Angesprochen auf den Eingangsbereich mit einer alten und etwas in Mitleidenschaft gezogenen Halle, die sich in Privateigentum befindet, sagt er: „Wir wollen das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen, um eine einvernehmliche Lösung für die jetzige Situation zu finden.“ Sollte das gelingen, dann würde das Erscheinungsbild der gesamten Anlage aufgewertet werden.

(Verfasst von Detmar Oppenkowski – Mitteldeutsche Zeitung)